Energy
By
Hermann Furin
10.12.2025
7
Min.

Die Behauptung klingt bequem. Erneuerbare Energien seien teuer und schuld an hohen Strompreisen. Viele Menschen erinnern sich an die Gaskrise und ziehen falsche Schlüsse. Wer das Stromsystem als Ganzes betrachtet, sieht ein anderes Bild. Fossile Energien bleiben bis 2045 das Risiko. Erneuerbare Energien halten die Kosten stabil.
Der Artikel zeigt Daten und Analysen basierend auf BMWK, Fraunhofer ISE, BNetzA Monitoringbericht 2024, Agora Energiewende und Ariadne Projekt.
Preisschocks brennen sich ein. Die Gaskrise machte Strom teuer. Viele suchten eine einfache Erklärung und fanden sie in Wind und Sonne. Diese Erklärung ist bequem, aber FALSCH.
Dieser Artikel beantwortet drei Fragen:
• Was kostet ein fossiles Stromsystem bis 2045
• Was kostet ein erneuerbares System bis 2045
• Was bedeutet das für Haushalte
Stromgestehungskosten sind die Vollkosten einer Anlage pro Kilowattstunde über ihre Lebensdauer.
Fraunhofer ISE zeigt für 2024:
• Photovoltaik-Freifläche: ca. 3,2 bis 6,8 Cent pro Kilowattstunde
• Onshore Wind: ca. 4 bis 8 Cent
• Fossile Neuanlagen: 8 bis 16 Cent
Neue Wind- und Solaranlagen liefern heute günstiger als neue fossile Kraftwerke.
Ein Stromsystem besteht aus Netzen, Speichern, Reserven und Flexibilität.
Unterschiede:
Fossil: Brennstoffimporte, CO₂ Preise, extremes Preisrisiko
Erneuerbar: höhere Investitionen zu Beginn, aber geringe laufende Kosten
Die Stromrechnung enthält:
• Steuern und Abgaben
• Netzentgelte
• Umlagen
• Marge des Anbieters
• Großhandelsstrompreise
Der Erzeugungspreis ist nur ein Baustein.
Micro Definition
Systemkosten: Gesamtkosten eines Stromsystems inklusive Erzeugung, Netzen, Speichern, CO₂ Preisen und Importabhängigkeit.
Ein fossiles System bleibt abhängig von Gas und Kohle. Brennstoffpreise schwanken stark. CO₂ Zertifikate verteuern den Betrieb weiter. Jede Änderung wirkt direkt auf Haushaltsstrompreise.
• Klimaschäden
• Gesundheitskosten
• geopolitische Risiken und Engpässe
Agora Energiewende und Ariadne-Projekt zeigen klar:
Ein fossiles Referenzsystem verursacht bis 2045 höhere Gesamtkosten als ein erneuerbares System.

Ein erneuerbares System erfordert hohe Investitionen zu Beginn. Danach sinken die laufenden Kosten drastisch.
Kein Brennstoff. Keine CO₂ Zertifikate.
Fraunhofer ISE zeigt sinkende Kosten bis 2045.
In der Übergangsphase steigen Redispatch-Kosten*.
Langfristig stabilisieren Speicher, Wärmepumpen, smartes Laden und das NeoGrid® Virtuelle Kraftwerk (VPP) das System.
Micro Definition
Virtuelles Kraftwerk VPP: Viele kleine flexible Erzeuger und Verbraucher stabilisieren kombiniert das Stromsystem.
*Was sind Redispatch-kosten? (Um Überlastungen zu verhindern, gibt der Netzbetreiber Kraftwerken Anweisungen, ihre Produktion zu verändern – z.B. ein Kraftwerk in einem überlasteten Gebiet muss weniger Strom einspeisen, während ein anderes Kraftwerk in einem anderen Gebiet mehr einspeist.)
Wind und Photovoltaik haben sehr geringe variable Kosten.
Wenn viel Wind und Sonne einspeisen, fallen Börsenpreise deutlich.
BMWK und BNetzA zeigen sinkende Großhandelspreise nach der Gaskrise.

• Windreiche Tage: unter 10 Cent pro Kilowattstunde
• Gasgetriebene Engpasstage: 40 bis 60 Cent
Der Preissprung kommt durch fossile Kraftwerke, nicht durch Erneuerbare.
• Mittags PV Hoch: teils unter 5 Cent
• Winterabende fossil dominiert: 20 bis 30 Cent
Die Spreizung zeigt das Preisrisiko.
Erneuerbare senken. Fossile erhöhen.
Falsch. Erzeugungskosten erneuerbarer Energien sind niedriger als bei fossilen Neuanlagen.
Falsch. Fossile Systeme verursachen höhere Gesamtkosten.
Die Kosten des Nicht Handelns sind höher.
Kurzfristige Preisschocks verzerren, aber Systeme bestimmen die langfristigen Kosten.
Erneuerbare erhöhen die Zahl günstiger Stunden. Gleichzeitig steigt die Spreizung, was Flexibilität belohnt. Im Jahr 2025, hatten wir rund 450 Stunden mit negativen Energiepreisen, bei denen Wind und Solar zu viel Energie proudziert haben.
• Verbrauch in günstige Stunden legen
• Solaranlage oder Balkon Solaranlage nutzen
• Batteriespeicher einsetzen
• Elektroauto bei hoher erneuerbarer Einspeisung laden
Der SimplyDynamic Tarif zeigt den stündlichen Strompreis transparent. Haushalte sehen genau, wann erneuerbare Preise drücken. Damit kannst du deine Großverbraucher, wie 3D-Drucker, Waschmaschine oder E-Auto in günstigere/negative Zeiten verschieben und mit NeoGrid®AI sogar Geld verdienen.
Die Ostrom App zeigt live den Verbrauch und Preisverlauf.
Das Ostrom Wallet belohnt flexible Nutzung.
Ostrom unterstützt Haushalte bei Eigenproduktion.
NeoGrid VPP integriert flexible Geräte ins Stromsystem.
Die Smart-Meter-Initiative schafft die Grundlage für breite dynamische Tarife.
Teuer ist nicht Wind oder Sonne.
Teuer ist das Festhalten an fossilen Energien!
Erneuerbare Energien stabilisieren das System und ermöglichen mehr günstige Stunden.
Konkreter Handlungsimpuls:
• SimplyDynamic Tarif wählen
• Verbrauch flexibel gestalten
• Solaranlage prüfen
• Ostrom App aktiv nutzen