Der Wechsel des Stromanbieters wird ab dem 6. Juni 2025 radikal vereinfacht: Kund:innen können ihren Stromvertrag künftig innerhalb von 24 Stunden umstellen – statt wie bisher oft nach mehreren Tagen oder sogar Wochen. Doch was bedeutet das konkret? Welche Chancen ergeben sich – und welche Risiken solltest du kennen? Wir erklären dir, was hinter dem neuen Prozess steckt, was sich ändert und worauf du achten solltest.

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Was ist der 24-Stunden-Lieferantenwechsel?

Der sogenannte „Lieferantenwechsel innerhalb von 24 Stunden“ (kurz: LFW24) ist eine Vorgabe von der Bundesnetzagentur und basiert auf § 20a EnWG. Dieser Paragraph wiederum geht auf die EU-Richtlinie 2019/944 zurück, die den 24-Stunden-Wechsel bis 2026 in der gesamten EU vorschreibt.

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Das Ziel: Mehr Wettbewerb, weniger Bürokratie und schnellere Wechselprozesse für Verbraucher:innen im Energiemarkt.

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Ab dem 6. Juni 2025 sollen Stromkund:innen ihren Anbieter täglich und mit nur einem Werktag Vorlauf wechseln können – vorausgesetzt, alle beteiligten Marktpartner (z. B. Netzbetreiber, Vorversorger) reagieren fristgerecht. Die bestehenden Kündigungsfristen deines Stromvertrags gelten natürlich weiterhin.

Wie lief der Wechsel bisher ab?

Bislang war der Wechselprozess oft langwierig. Ein Wechsel dauerte in der Regel 5 bis 14 Werktage, in problematischen Fällen sogar deutlich länger. Oft kam es zu Verzögerungen, weil Marktpartner nicht rechtzeitig antworteten, Nachrichten übersehen wurden oder technische Schnittstellen fehlschlugen. Das war auch für uns oft frustrierend. Die neue Regelung soll all das verbessern.

Neuer Prozess des LFW24

Mit dem LFW24 wurde ein neuer Prozess eingeführt, bei dem die Marktlokations-ID (MaLo) identifiziert wird, bevor der eigentliche Lieferantenwechsel stattfindet. Falls die MaLo nicht bekannt ist, fragt der neue Anbieter diese beim Netzbetreiber anhand von Adresse und Zählernummer an. Erst nachdem die MaLo vorliegt, kann der Wechsel technisch erfolgen, weshalb dieser Schritt eine notwendige Voraussetzung für den 24-Stunden-Wechsel ist. Optimalerweise geben Kund:innen die MaLo bereits im Anmeldeformular an, um den Prozess zu beschleunigen.

Was bedeutet die neue Regelung für dich?

Der neue 24-Stunden-Lieferantenwechsel macht den Prozess vollständig digital. Alle Marktteilnehmer müssen innerhalb von 24 Stunden antworten. Dadurch soll der Wechselprozess verlässlicher und schneller werden.

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Damit der LFW24 durchgeführt werden kann, müssen alle Angaben (Lieferstelle, Zählernummer) korrekt sein und vom Netzbetreiber zugeordnet werden können. Dieser bestätigt uns dann die Anmeldung für einen zukünftigen Lieferbeginn. Allerdings bringt das neue System auch Einschränkungen mit sich.

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So ist es beispielsweise nicht mehr möglich, rückwirkend zu einem Stromversorger zu wechseln. Wenn du dich beim Umzug nicht rechtzeitig um einen neuen Stromvertrag kümmerst, landest du automatisch in der Grundversorgung, was zu höheren Kosten führen kann.

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Auch eine nachträgliche Abmeldung ist nicht mehr möglich. Wer seinen Auszug nicht rechtzeitig meldet, muss weiterhin für den Stromverbrauch zahlen – selbst wenn man schon längst nicht mehr dort wohnt.

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Diese Änderungen machen den neuen Wechselprozess weniger flexibel als zuvor. Verbraucher:innen müssen Termine genau einhalten und den Wechselprozess aktiv begleiten.

Ist das System wirklich bereit?

Theoretisch klingt LFW24 nach einem wichtigen Fortschritt – praktisch gibt es jedoch Zweifel, ob alle Marktteilnehmer rechtzeitig bereit sind.

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Eine aktuelle Umfrage der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe zeigt: Über 83 % der Energieunternehmen geben an, die Anforderungen des 24-Stunden-Wechsels nicht oder nur teilweise erfüllen zu können. Die Zeitung für kommunale Wirtschaft (ZfK) berichtet zudem über großen Widerstand bei Stadtwerken – insbesondere wegen der technischen und organisatorischen Herausforderungen.

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Das wirft die Frage auf: Was passiert, wenn es technische Probleme gibt? Oder wenn Marktpartner weiterhin nicht in der Lage sind, innerhalb von 24 Stunden zu reagieren?

Die wichtigsten Vor- und Nachteile auf einen Blick

✅ Vorteile:

1. Deutlich schnellere Wechselprozesse‍

→ Wechsel jetzt innerhalb von 24 Stunden statt wie früher in bis zu 3 Wochen möglich

2. Verbindliche Reaktionszeiten für alle Marktpartner

-> Kein Warten mehr auf Netzbetreiber oder Altversorger

3. Stärkere Markttransparenz und mehr Wettbewerb

-> Einfacherer Anbieterwechsel fördert Vertrauen und Fairness

❌ Nachteile:

1. Keine rückwirkenden An- oder Abmeldungen mehr

-> Höheres Risiko, ungewollt in der Grundversorgung zu landen oder weiterzuzahlen

2. Weniger Flexibilität für Verbraucher:innen‍

-> Höhere Verantwortung für fristgerechte Meldungen‍

3. Zweifel an der technischen Umsetzung

→ Laut Umfrage erfüllen 83 % der Unternehmen die Anforderungen (noch) nicht vollständig

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Ob der Lieferantenwechsel innerhalb von 24 Stunden ein Erfolg wird, werden wir wohl erst nach der aktuellen Übergangsphase mit Systemumstellungen bei allen Marktpartnern herausfinden. Wir sind jedenfalls bereit, den neuen Anforderungen gerecht zu werden und unseren Kund:innen den bestmöglichen Service zu bieten.

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Hier geht es zu unserem FAQ über den 24-Stunden-Lieferantenwechsel: https://support.ostrom.de/de/collections/12934588-ab-06-juni-2025-24-stunden-lieferantenwechsel-lfw24

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Wenn du mehr über den Lieferantenwechsel innerhalb von 24 Stunden erfahren möchtest, hat der BDEW hier ein paar Dokument mit weiteren Details zusammengestellt:

• Einführungsszenario LFW24: https://www.bdew.de/media/documents/AWH_Einführungsszenario_LFW24_Version_1.2.pdf
• Anwendungshilfe LFW24: https://www.bdew.de/media/documents/AWH_LFW24_V1.5_20250516_1.pdf

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